In unserer Sattlerei haben wir Nachbildungen historischer Sättel nach Funden und Zeitdokumenten angefertigt. Wir haben gründlich recherchiert, um mit viel Liebe zum Detail Sättel aus vergangenen Epochen wieder zum Leben zu erwecken. Gerne stellen wir diese Sättel auf Kundenwunsch erneut her.
Römisch mit Hörnchenbeschlägen
Die Römer übernahmen die Konstruktion der Hörnchensättel von den Kelten. Allerdings wurden die Hörnchen westentlich größer ausgebildet und mit Metallbeschlägen versehen.
Die Rekonstruktion beruht auf den Hörnchenbeschlägen und Erkenntnissen und Praxistests aus der Reenactment scene. Ebenso auf Darstellungen von römischen Grabsteinen.
Adelsgrab Wesel Bislich
Grab 446
Fränkisches Gräberfeld in Wesel Bislich, datiert auf das Ende des 5. Jahrhunderts nach Christi.
Größe und Form der nachgearbeiteten Sattelbeschläge wurden in unserer Goldschmiede angefertigt und für die Rekonstruktion benutzt.
Krefeld-Gellep-Sattel
Fürstengrab 1730
Datiert um 530 nach Christi.
Fundlage der Sattelbeschläge mit Almandin-Einlage.
Karolingischer Sattel 7.Jhd
Der Sattel ist eine Rekonstruktion eines frühkarolingischen Sattels aus dem 7. Jahrhundert.
Im Gräberfeld Rullstorf, Pferdegrab 5075. wurden die Beschläge des Sattels geborgen. Die Form des Hinterzwiesels ergibt sich aus der Größe und Formgebung der Metallbeschläge.
Interessant ist auch der Steigbügelbeschlag, welcher ab dem 6. Jahrhundert belegt ist. Der Sattel war in der Karlsausstellung in Aachen mit einem karolingischen Reiter zu sehen.
Oberflacht Sattel
Eine besonderheit des Gräberfelds in Oberflacht ist die große Feuchtigkeit, die organisches Material wie z.B. Holz erhalten hat. Die Zeichnung zeigt die Hölzernen Fundstücke aus denen der Sattel rekonstruiert wurde.
Desweiteren standen Abbildungen im Stuttgarter Psalder für die Größe des Sattels mit der Mochila als Orientierung zur Verfügung.
Hunnensattel
Das Einzige, was von den hunnischen Sätteln erhalten geblieben ist, sind die Beschläge mit dem typischen Schuppenornament.
Aufgrund der Größe und Form der Beschläge wurden die Sättel konstruiert.
Die Kampftechnik der Hunnen, insbesondere mit dem Bogen, lässt vermuten, dass sie Lederschlaufen als Steigbügel benutzten. Steigbügel aus Metall sind nicht belegt.
Kelten-Hörnchensattel
Der Kessel von Gundestrup ist ein reich verzierter silberner Kessel aus der La-Tène-Zeit (5. Jahrhundert v. Chr. bis 1. Jahrhundert v. Chr.) mit 69 cm Durchmesser und 42 cm Höhe. Er wurde 1891 im Rævemose (Fuchsmoor) gefunden, einem Torfmoor nahe Gundestrup nördlich des Borremose im jütländischen Himmerland in Dänemark.
Die Abbildung auf dem Kessel zählt zu den ältesten europäischen Darstellungen von Reitern mit gesatteltem Pferd. Die abgebildeten Stachelsporen sind ab dem 4. Jahrhundert vor Christi nachweisbar. Die Sättel sind mit Vorder,- und Hinterzeug ausgestattet. Mit etwas Fantasie könnte man auch die Hörnchen der Sättel interpretieren.